Christof Tannert:
Schulle im Gewöhnlichen Sozialismus
Episodenroman zur deutschen Zeitgeschichte

164 Seiten, Broschur
ISBN  978-3-931801-68-7

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Preis:
14,80 EUR / 25,60 SFr
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Bei Uns und Bei Euch: Die Ost-West-Verständigungsfloskel im Umgangs-deutsch wird nun 60 Jahre alt. Sie bezeichnet gespaltene Biografien, verlorene Utopien, Wendigkeit und Selbstbetrug, erwachsen aus 40 Jahren deutscher Teilung und 20 Jahren deutscher Einigung. Christof Tannert gelingt es, in einer nahezu dokumentarischen Sammlung von Lebensläufen die Wahrnehmung des Sozialismus in Deutschland von der Stasi-Fixierung und aus den Grenzen der DDR zu befreien.

Mitten im Dreieck der seit dem SED-Sturz 1989 geformten Wahrnehmnungspole Helden – Täter – Opfer trifft der Physiker und Hausmeister Stephan Schulz, genannt Schulle, auf idealistische Anhänger, pragmatische Verfechter, stille Teil-haber und wohlmeinende wie unwissende Interpreten des gescheiterten Gesellschaftsversuchs. Die System- und Republikautisten aus Ost und West begegnen sich am Ende in der Reha-Klinik, Schauplatz des vorletzten Bildes im Psychostück zur deutschen Einheitsgeschichte. Dort müht sich ein Musiktherapeut, in dem disparaten Kreis mit der Kunstidentität Deutsch produktive Wut zu erzeugen.

Tannert, gebürtiger Sachse, Naturwissenschaftler mit Schwerpunkt Bioethik und Verständigungserfahrung in der Berlin- und in der Europapolitik, zieht die biografischen Linien bis zur Elterngeneration der DDR- und BRD-Kinder. Multiperspektivisch, mit einer breiten Palette an Sprachfarben und Sinn für Realsatire nähert er sich den mentalen Hinterlassenschaften der totalitären Regime, entblößt zähe Klischees in der gegenseitigen Wahrnehmung der beiden Gesellschaften, breitet  die Unvereinbarkeit von Kreativität und Zwang aus und geht dabei der anthropologischen Lücke bei Marx auf den Grund


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